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Objekte

Organisationsobjekte

Organisationsobjekte helfen bei der Zuordnung der Objekte zu Anwender*innen. Organisationsobjekte realisieren die Trennung der Daten in unterschiedliche Mandanten. Innerhalb eines Mandanten können weitere Untergruppen angelegt werden, z.B. für Tochtergesellschaften oder Fachabteilungen.

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Client

Der Client im Objektmodell bildet einen Kunden bzw. einen Mandanten ab. Ein Client kann eine Organisation oder auch eine einzelne Person sein. Die Daten, die zu einem Client gehören, sind von den Daten anderer Clients getrennt und können in keiner Weise miteinander vermischt oder verknüpft werden. Es ist nicht möglich, Daten von einem Client zu einem anderen Client zu übertragen. Jedes Objekt in verinice gehört zu genau einem Client.

In einem Client können mehrere Anwender*innen (Accounts) erstellt werden. Ein Account kann niemals auf Daten zugreifen, die zu einem Client gehören, dem er nicht zugeordnet ist.

Unit

Ein Client ist unterteilt in eine oder mehrere Units (Untereinheiten). Eine Unit ist ein Organisationsobjekt ohne fachliche Funktion und stellt entweder eine Organisation (z.B. ein Unternehmen) oder eine Abteilung in einer Organisation dar.

Beim Arbeiten mit verinice muss zuerst immer eine Unit ausgewählt werden. Jedes angelegte Fachobjekt und jede Gruppe wird der gewählten Unit zugeordnet, sodass eine Unit die hierarchische Wurzel für ihre enthaltenen Objekte darstellt. Beim Löschen einer Unit werden auch alle Objekte in der Unit gelöscht.

Fachobjekte

Für den Betrieb von Managementsystemen für Informationssicherheit und Datenschutz enthält das Objektmodell von verinice die Fachobjekte Prozess, Asset, Szenario, Risiko, Control, Vorfall, Dokument und Person. Diese Objekte können über sogenannte Subtypen weiter präzisiert werden.

fachobjekte

Prozess

Ein Geschäftsprozess ist eine Folge von Aktivitäten, die Betriebsmittel verwendet, um Eingaben in Ergebnisse umzuwandeln:

  • BSI IT-Grundschutz: "Geschäftsprozess"
  • DS-GVO: "Verarbeitungstätigkeit"

Prozesse können andere Prozesse enthalten (siehe Composites).

Asset

Ein Objekt, das einen erkennbaren Wert für ein Unternehmen hat (Vermögenswert). Es gibt viele Arten von Assets: Informationen, Software, Server, Menschen und ihre Qualifikationen, Fähigkeiten und Erfahrungen, außerdem immaterielle Werte wie z.B. Ruf und Image.

Assets können andere Assets enthalten (siehe Composites). Systemkomponenten haben häufig einen rekursiven Aufbau:

NIST SP 800-160 Vol. 1 under system element from ISO/IEC/IEEE 15288 Component: Member of a set of elements that constitute a system. Note 1: A system element can be a discrete component, product, service, subsystem, system, infrastructure, or enterprise. Note 2: Each element of the system is implemented to fulfill specified requirements. Note 3: The recursive nature of the term allows the term system to apply equally when referring to a discrete component or to a large, complex, geographically distributed system-of-systems. Note 4: System elements are implemented by: hardware, software, and firmware that perform operations on data/information; physical structures, devices, and components in the environment of operation; and the people, processes, and procedures for operating, sustaining, and supporting the system elements.

Der Objekttyp "Asset" ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Typen aus den genannten Standards:

  • BSI IT-Grundschutz: Zielobjekte
  • ISO 2700x: Assets
  • NIST SP 800-61: Component, System, System-of-Interest, Capability

Szenario

Eine Situation, die eintreten kann und die Informationssicherheit gefährdet. Beschreibt ein einzelnes Schadensereignis oder einen Satz von Schadensereignissen, die einer spezifischen Bedrohungsquelle zugeordnet werden können.

Der Objekttyp "Szenario" ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Typen aus den genannten Standards:

  • BSI IT-Grundschutz: sowohl "Bedrohung" als auch "Gefährdung" (über Subytypen)
  • NIST SP 800-30: sowohl "Threat Event" als auch "Threat Scenario" (über Subtypen)
  • ISO 27005: "Incident Scenario", "Threat" (über Subtypen)

Szenarien können andere Szenarien enthalten (siehe Composites).

Risiko

Das Risiko ist ein Maß dafür, inwieweit ein Ereignis oder ein Umstand ein zu erreichendes Ziel beeinflusst. Der Effekt kann auch positiv sein (Chance). Ein Risiko drückt eine Unsicherheit/Unwägbarkeit (ISO 27000: "Uncertainty") aus und wird in der Anwendung stets über die Zuordnung von Risikoträgern zu Szenarien definiert. Risikoträger können sein: Assets, Prozesse & Scopes.

Das Risiko kann optional einem Risk Owner zugeordnet werden (ISO/IEC 27000: "a person or entity with the accountability and authority to manage a risk"). In den Begrifflichkeiten des NIST 800-30 entspricht dies dem "Information Owner" (nicht dem "Risk Assessor").

Ein Risiko kann optional durch ein Control mitigiert werden.

Die Bewertung der Auswirkung und der Wahrscheinlichkeit eines Szenarios kann in die Bewertung des Risikos einfließen. Risiken in der Informationssicherheit können in Verbindung damit stehen, dass eine Schwachstelle von einer Bedrohung ausgenutzt wird und so der Organisation Schaden zufügt.

Der Objekttyp Risiko ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Begriffe aus den genannten Standards:

  • BSI IT-Grundschutz: "Risiko"
  • NIST SP 800-30: "Risk"

Control

Ein Control ist eine Maßnahme, die ein Risiko verändert. Ein Control kann eine Richtlinie, ein Verfahren, eine Leitlinie oder eine Vorgehensweise sein mit administrativer, technischer, managementbezogener oder rechtlicher Natur.

Der Objekttyp Control ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Begriffe aus den genannten Standards:

  • BSI IT-Grundschutz: "Baustein", "Anforderung" und "Maßnahme" (über Subtypen)
  • NIST SP 1800-15B: "Control"
  • DS-GVO: "Technische und organisatorische Maßnahmen"

Der Objekttyp Control kann auch eine Gruppe von Controls abbilden (siehe Composite). Darüber kann ein Kapitel aus einem Standard mit Maßnahmen abgebildet werden, oder ein "Baustein" aus dem BSI IT-Grundschutz.

Vorfall

Ein Vorfall bzw. Sicherheitsvorfall (englisch: Incident) ist ein Ereignis, das eingetreten ist und möglicherweise die Informationssicherheit gefährdet hat. Ein Vorfall kann ausgelöst werden durch eine Bedrohung.

Der Objekttyp Vorfall ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Begriffe aus den genannten Standards:

  • BSI IT-Grundschutz: "Sicherheitsvorfall"
  • NIST CSF/FIPS 200: "Incident"
  • DS-GVO: "Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten"

Vorfälle können andere Vorfälle enthalten (siehe Composites).

Person

Eine Person, Personengruppe oder eine Rolle, die in Beziehung zu den anderen Objekten steht. Jede Person, die als Asset betrachtet wird.

Der Objekttyp Person ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Begriffe aus den genannten Standards:

  • NISTIR 7693: "Person"

Dokument

Ein Dokument, das ein anderes Objekt beschreibt oder zusätzliche Informationen liefert. Dient der Abbildung von Richtlinien, Leitlinien, Policy-Dokumenten, Vorfalldokumentation etc. und ist unabhängig von Format, Medium oder Quelle.

Das Dokument kann sich beziehen auf: das Managementsystem und seine Prozesse, Verfahrensdokumentation (ISO 27001: "Documentation") sowie Aufzeichnungen zu Nachweiszwecken (ISO 27001: "Records").

Der Objekttyp Dokument ist beispielsweise geeignet für die Abbildung der folgenden Begriffe aus den genannten Standards:

  • ISO 27001: "Documented information", "Documentation" und "Records" (über Subtypen)

Dokumente können andere Dokumente enthalten (siehe Composites).

Composite

Die meisten Fachobjekttypen in verinice (alle außer Risiken und Scopes) erlauben es, dass einem Objekt jederzeit Unterobjekte vom selben Objekttypen ("Teile") hinzugefügt werden. Objekte, die Teile haben, repräsentieren eine Objektgruppe und werden als "Composites" bezeichnet. Beispiele für Composites sind: Teams, die aus einzelnen Personen bestehen, ein Serverschrank, der einzelne Server enthält, oder ein Baustein (Control) aus dem IT-Grundschutz, der viele einzelne Maßnahmen enthält.

In allen Anwendungsfällen in verinice kann ein Composite genauso verwendet werden wie ein einzelnes Objekt. Für jeden Fall kann individuell entschieden werden, ob es sinnvoller ist, die einzelnen Teilobjekte zu betrachten oder das zusammengesetzte Objekt als Ganzes. Ein Asset in einer Risikoanalyse kann z.B. entweder ein einzelner Server sein oder ein Composite "Rechenzentrum", das die einzelnen Server umfasst.

Ein Fachobjekt kann in mehreren Composites gleichzeitig enthalten sein. Die Person "Frau Müller" kann z.B. gleichzeitig als Unterobjekt in den Personen-Composite "Vertriebsabteilung" und "Projektteam" sein.

szenario-RZ-server

Scope

Scopes stellen einen weiteren Gruppierungsmechanismus zur Verfügung. Anders als bei Composites können hier Fachobjekte unterschiedlichen Typs zu einer Gruppe zusammengeführt werden.

  • Eine Scope ist (wie jedes andere Fachobjekt) immer genau einer Unit und damit auch einem Client zugeordnet.
  • Scopes können beliebige Fachobjekte enthalten, auch andere Scopes.
  • Ein Fachobjekt kann in mehreren Scopes enthalten sein.
  • Wenn ein Scope gelöscht wird, dann werden die enthaltenen Fachobjekte nicht gelöscht.

Abgrenzung zu Composites: Auf diesen Gruppen sind anders als bei Composites nicht alle Operationen verfügbar, die auf den Fachobjekten operieren. Ein Asset-Composite kann z.B. als Zielobjekt einer Risikoanalyse genauso verwendet werden wie ein einzelnes Asset. Dies ist mit einem Scope, der Assets enthält, nicht möglich.

Scopes haben eine zentrale Bedeutung bei der Organisation von Daten in verinice. Im Gegensatz zu den Units gehören Scopes zu den Fachobjekten, das heißt sie sind Träger fachlicher Eigenschaften und können in den Anwendungsfällen für Datenschutz und Informationssicherheit verwendet werden. Da Scopes andere Fachobjekte enthalten, können damit viele unterschiedliche organisatorische Einheiten abgebildet werden:

  • Organisationen, Teilorganisationen, Tochtergesellschaften
  • Eine Teilorganisation kann andere Scopes enthalten, die dann z.B. Fachbereiche, Abteilungen und Teams abbilden.
  • Projekte PMBOK, ISO 21500 etc.)
  • Informationsverbünde (IT-Grundschutz)
  • Zertifizierungs-Scopes (ISO 27001 / ISO 14001 / ISO 9001 ...)
  • System-of-Interests (ISO 21839 / ISO 15288)
  • System-of-Systems / ein System (s.o.)
  • Services (ISO 20000 / ITIL etc.)

composite-tochtergesellschaften

Ein Informationsverbund für den IT-Grundschutz des BSI wird als Scope modelliert, der eine Prozess-, mehrere Asset- und eine Personengruppe enthält. Die Gruppen mit Fachobjekten können beliebig viele Untergruppen desselben Typs enthalten. Die IT-Grundschutz-Fachobjekte Anwendung, IT-, ICS-, IOT-System, Kommunikationsverbindung und Raum werden in verinice als Assets modelliert.

composite-informationsverbund